Maria & Myselfies – Eine transzendental – elektroide Performance zur Marienikonografie
Winnie Luzie Burz beschäftigen Marienbildnisse seit ihrer Jugend: mit 12 Jahren inszenierte sie sich auf Fotos zum ersten Mal als „heilige Jungfrau“. Warum Maria? Aus der Frage erwuchs eine kritische Beschäftigung mit dem höchst widersprüchlichen Mythos, die in dieser musikalisch-bildgewaltigen Performance mündet. Sie collagiert sich mit ihrem Körper und ihrer Stimme in Meisterwerke der Klassik, von El Greco’s Bildern zu Pergolesi’s „Stabat Mater“. In Konfrontation der Zweidimensionalität alter Gemälde mit einer dreidimensionalen Frau entwickelt sich eine „unerhörte“ Musikalität – arrangiert im Spannungsfeld einer Sopranstimme, Fragmente einer Orgel und dem elektronischen Klangkosmos des 21. Jahrhunderts. Angezogen von der auratischen Kraft sakraler Marienikonografien, auf der Suche nach spiritueller Identität im hysterischen Wirbelsturm unserer Zeit, entsteht eine transzendental-elektroide Musik/Theater/Performance.
Dauer: ca. 60 Minuten
Was Winnie Luzie Burz da in der Regie von Florian Feisel und der künstlerischen Beratung von Stefanie Oberhoff macht, ist grandios. Vom Bildmaterial wie der musikalischen Umsetzung her erzählt diese Performance von der Faszination dieser wunderbaren Bilder und dieser wunderbaren Musik.
Es ist – und das durchaus auch im Wortsinne – eine Verstofflichung des Spirituellen, die hier stattfindet. (...) Irritierenden Erscheinungen gleich ist das in der Wirkung dann nämlich tatsächlich, wenn Burz ihre Hände, ihr Haar, ihr Gesicht in den Bildern auftauchen lässt. Es ist ein simpler Effekt, der Löchern im Stoff geschuldet ist, sich aber dank Musik, Gestik und Lichtsetzung zu einem reizvollen Spiel des Imaginativen verdichtet.
Spiel & Entwicklung:
Winnie Luzie Burz
Musik & Entwicklung:
Johannes Treß
Regie:
Florian Feisel
Musikalische Mitarbeit:
Johannes Frisch
Künstlerische Mitarbeit:
Stefanie Oberhoff
Stoffdrucke:
Heike Erath (Mimikry)