Winnie Luzie Burz

Ich bin freischaffende Theatermacherin und Vokalistin und lebe mit meiner Familie in Freiburg. In meiner Arbeit bewege ich mich im Grenzgebiet zwischen zeitgenössischem Figurentheater, visuellem Theater, experimenteller Musik und Gesang. Von 2007-2016 habe ich an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart klassischen Gesang (Diplom/KA) und Figurentheater (BA) studiert. Mit eigenen Produktionen und in Kooperation mit Kolleg*innen gastiere ich regelmäßig im In- und Ausland auf Festivals und in freien Theatern.

Künstlerischer Schwerpunkt

 

Einen Ausgangspunkt meiner Arbeitsweise bilden theatrale Formen des zeitgenössischen Figurentheaters mit einem besonderen Schwerpunkt auf Objekt- und visuellem Theater. Mich beschäftigen besonders die Schnitt- und Bruchstellen unterschiedlicher Aufführungsformate und Theaterformen. Aufgrund meines zweifachen künstlerischen Schwerpunkts bildet die Untersuchung der performativen und theatralen Qualitäten von Musik, Klang und Geräusch einen weiteren Forschungsfokus. Hier interessiert mich besonders der flüchtige Charakter von Stimme und Klang im Verhältnis zur (klingenden) Haptik und Gestalt von Dingen und Objekten. Ich betrachte in meiner Arbeit daher Figuren, Objekte, Musik, Klang und Geräusch als gleichberechtigte Spielpartner*innen und respektiere den Eigenwert der sonischen Dimension von Performance und Theater. Musik und Klang „dient“ in meiner Arbeit nicht anderen szenisch-darstellerischen Ausdrucksformen (Bild, Schauspiel, Bewegung, etc.), sondern ist selbst ganz wesentliches Medium und Inhalt. In meinen Arbeiten nutze ich meine Stimme stets im experimentellen Sinn und kreiere mit (freien) Improvisationstechniken ganz eigene und immer wieder neue musikalische Klang– und Stimmwelten jenseits traditioneller Stile und Genregrenzen. Besonders reizvoll für mich ist dabei die Dekonstruktion eines klassischen Klang- und Stimmideals (Belcanto) mit live-elektronischen Klangsyntheseverfahren.

Ausgehend von diesen künstlerischen Schwerpunkten gleichen meine Arbeiten häufig performanceartigen Versuchsanordnungen, die unterschiedlichste Formen der (musikalischen) Mensch-Ding-Interaktion von Gegenständen, Objekten, Figuren und Musik ermöglichen. Dabei spielt die Wechselwirkung von Klang/Stimme und Bewegung eine wesentliche Rolle. In der unmittelbaren Einflussnahme auf musikalische Parameter durch (eigene oder fremde) Körperbewegungen mittels unterschiedlicher Sensortechnologien (motion tracking, Bewegungssensoren, etc.) sehe ich auch für das vorliegende Projekt ein großes künstlerisches Potential, das ich gerne weiter explorieren würde.